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  projekt bremen-böhmen und pro-tisk  
     
 

In Bremen schlossen sich im Jahre 2001 einige der an „Topografie des Gedächtnisses" beteiligten Künstler zur Gruppe „Projekt Bremen-Böhmen" zusammen. Ziel war es, das Nachbarland kennen zu lernen und dort die eigenen Arbeiten zu zeigen. pro-tisk vermittelte mit Hilfe der freien Kuratorin Eva Petrzilkova der Gruppe notwendige Kontakte; so folgten Ausstellungen in Karlsbad, Vrchlabi und Trebon.

Seitdem gab es intensive Kontakte vorallem mit Künstlergruppen in Olomouc (Olmütz) und Plzen (Pilsen). Es fanden mehrere Ausstellungen und Symposien statt, und es entstanden freundschaftliche Beziehungen zueinander, die teilweise bis heute anhalten. 2013 findet wieder ein Symposium statt, in der Nähe des Schlosses Konopišté,

Bald danach bahnte sich – anfangs eher zufällig - der erste Kontakt mit einer Gruppe Olomoucer Künstler an. pro-tisk war die „Schnittstelle" zwischen den Gruppen. Über die Agentur liefen die Kontakte, sie vermittelte bei Sprachproblemen und ermöglichte die Kommunikation mit den tschechischen Institutionen.

2004 organisierte pro-tisk die Ausstellung „Bremen-Olomouc, sechs Bremer Künstler in der Galerie G". Dies war für alle Bremer Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis: die Gastfreundschaft und Offenheit der mährischen Koleginnen und Kollegen war neu und erfrischend. Der niederländische Künstler bram van Waardenberg, der schon beim niederländischen Teil von „Topografie des Gedächtnisses" teilgenommen hatte, war als Gast dabei. Noch im gleichen Jahr wurden in Bremen an drei Orten Gegenausstellungen der Olomoucer Künstler gezeigt.

Die Bremer Gruppe „Projekt Bremen-Böhmen" hatte kaum inhaltliche, künstlerische Gemeinsamkeiten. Es war eher die Divergenz, die die Kontakte untereinander interessant machte und sicherlich auch dazu beigetragen hat, dass die Gruppe schon über so viele Jahre hinweg Bestand hat. Das ursprüngliche Interesse der Gruppe war, die kulturellen, künstlerischen Besonderheiten Tschechiens wahrzunehmen und in Bremen sichtbar zu machen. Deswegen waren persönliche Kontakte und Besuche in der Tschechischen Republik wesentlich für den Zusammenhalt der Gruppe. Die Mitglieder trafen sich in den Bremer Ateliers zum Gedankenaustausch und entwickelten Pläne für Ausstellungen, Symposien und Reisen.

2006 vermittelte der pilsener Künstler und Galerist Vaclav Malina Kontakte zu einer Pilsener Künstlergruppe, der Gruppe „Plzenska pena" - kaum übersetzbar mit „Pilsener Schaum". pro-tisk organisierte in Folge die Ausstellungen „Bremen wodu" (2008) in der Städtischen Galerie in Pilsen und „Böhmen liegt am Meer" (2009) in der Städtischen Galerie in Bremen. Vor allem die zweite Ausstellung war einmalig; hat sie doch Künstlerinnen und Künstler zu Kooperationsprojekten zusammengeführt, die sich vorher noch nie begegnet waren. Und auch die Arbeit am gemeinsamen Katalog war eine echte deutsch-tschechische Kooperation.

Dank des Engagement der Fotografin Anna Kocourkova trafen sich deutsche und tschechische Künstler im Juni 2010 zu einem Symposium im südböhmischen Kvilda. Die Ergebnisse wurden in der GALERIE am schwarzen meer in der Ausstellung "Vodu z vodovodu" gezeigt . Diese Ausstellung wurde im Beisein des Kulturattachés der Tschechischen Botschaft Berlin, Michal Buchacek, eröffnet.

Seit 2010 hat die Gruppe sich auch Ziele gesetzt, die nicht direkt etwas mit der tschechischen Kunst und Kultur zu tun haben. Das Projekt "Alte Meister" hatte als Idee, sich in der ganzen Bandbreite der Arbeitsstile der verschiedenen Mitglieder sich mit dem künstlerischen Erbe auseinander zu setzen. Die Ergebnisse wurden mit überwältigendem Erfolg in Bremen in der Galerie Friesenstrasse, in der Galerie der Gruppe "Scotty enterprises" in Berlin und im Kunstverein Marstall in Ahrensburg bei Hamburg gezeigt. Eine zuerst auch intendierte Zusammenarbeit mit tschechischen Kolleginne und Kollegen kam nicht zustande.

Zur Zeit wird ein Symposium in der Nähe des Schlosses Konopiste vorbereitet. Es findet Anfang August 2013 statt und trägt den Titel "Der letzte Sommer". Das Schloss Konopiste war der Wohnsitz von Franz Ferdinand von Österreich-d'Este und seiner Frau Sophie Chotek, ehe sie in Sarajewo ermordet wurden. Das Attentat gilt als Auslöser des Ersten Weltkriegs.


Mitglieder der Gruppe Bremen-Böhmen:

Aktive Mitglieder
Dolf Bissinger
Werner Henkel
Rosa Jaisli
Gotthart Kuppel
Barbara Rosengarth
Tilman Rothermel
Laila Seidel
Anette Venzlaff

ehemaliger Mitglieder
Manfred Kiecol
Hermann Komar
Wolfgang Schmitz
Eva Maria Zimmermann

Gäste
Alena Anderlova, CZ
Norbert Bauer
Tom Gefken
Ulrike Gölner
Adam Hoffmeister, CZ
Xenia Hoffmeisterova, CZ
Manfred Kirschenmann
Isabel Pauer
Angelika Sinn
David Slajs, CZ
Eberhard Szejstecki
Robert van de Laar

Koordination und Management: Libuse Cerna